Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
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04.11.2010

Potsdam/Bensheim/Iserlohn. Wer in den 90.000 deutschen Sportvereinen Organisationsaufgaben zu stemmen hat, darf hoffen: Zwei Masterstudenten des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts (HPI) wollen als Jungunternehmer im kommenden Jahr einen neuartigen Softwaredienst auf den Markt bringen, der das Management aller Vereinsabläufe drastisch vereinfacht. Philipp Dobrigkeit (31) aus Bensheim und Stefan Kleff (26) aus Iserlohn entwickelten eine komplette Internetlösung, die nicht nur bei der Mitgliederverwaltung und Finanzbuchhaltung hilft, sondern auch bei der Organisation von Trainingszeiten und Spielplänen sowie bei Arbeitsabläufen und Aufgabenverteilung. Beim ersten Businessplanwettbewerb des HPI gelangten die angehenden IT-Ingenieure damit in der Finalrunde auf Platz eins.

„Die meist ehrenamtlich tätigen Vereinsverantwortlichen haben heute mit zunehmender Bürokratie, wachsendem Kostendruck und sinkendem Engagement vieler Mitglieder bei der Organisation zu kämpfen“, berichtet Dobrigkeit. Der Masterstudent war jahrelang begeisterter Basketballer, Trainer und Schiedsrichter beim VfL Bensheim, weiß also, wovon er spricht. Die zusammen mit seinem Kommilitonen Stefan Kleff entwickelte Web-Anwendung hat eine benutzerfreundliche Oberfläche und ist dynamisch erweiterbar, auch von den Vereinen selber. Sie dürfte die Anbieter herkömmlicher Insellösungen im Bereich Vereinssoftware „das Fürchten lehren“, meint Dobrigkeit.

„Jedes Vereinsmitglied selbst kann sich auf unserer neuen, integrierten Plattform einloggen und zum Beispiel Spielergebnisse eingeben, Platzreservierungen vornehmen oder seine persönlichen Daten ändern“, erläutert Kleff. Auch die Erfassung und Auswertung sportlicher Leistungen sowie das Management von Turnieren ist mit dem Webdienst, auf den man von überall zugreifen kann, möglich. Das sei spielend leicht und reduziere die Kosten für den Verein, versprechen die beiden künftigen Entrepreneure.

Das hessisch-nordrhein-westfälische Duo peilt einen Betrag von einem bis zwei Euro an, welche die Nutzung ihrer Dienstleistung pro Vereinsmitglied und Jahr kosten soll. Aber auch an der Bereitstellung von Zusatz-Modulen und Premiumleistungen beim Softwaresupport wollen die Unternehmensgründer verdienen. In einem Jahr soll es soweit sein, dass Dobrigkeit und Kleff mit ihrer Komplettlösung an den Markt gehen, die in den Vereinen das Hin- und Hersenden von E-Mails mit Excel-Tabellen ablösen dürfte.

 

Hintergrund Businessplan-Wettbewerb

Das Hasso-Plattner-Institut hat Erfolg damit, mehr Studenten für eine Karriere als Unternehmer zu interessieren: 24 Teams von Studierenden und Doktoranden haben im Sommersemester 2010 an einem erstmals veranstalteten Businessplan-Wettbewerb teilgenommen. Vier Teams kamen in die Endrunde des Wettbewerbs um die kreativste und erfolgversprechendste Geschäftsidee. Die Wettbewerbsjury aus Stifter Hasso Plattner und den Geschäftsführern des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) und des Wagniskapitalfonds Hasso Plattner Ventures (HPV) wählte im Oktober zwei Siegerteams aus, darunter das von Philipp Dobrigkeit und Stefan Kleff. Zur Gründung eines eigenen Unternehmens erhalten die beiden Siegerteams Startkapital und Sachunterstützung im Gesamtwert von gut 100.000 Euro.

In der Summe enthalten sind zum Beispiel Gründerstipendien des HPI für die Zeit nach Abschluss des Studiums sowie Startkapital und Unterstützung durch Geschäftsräume und Coaching. Diese stellt der Wagniskapitalfonds HPV den siegreichen studentischen Jungunternehmern in spe bereit. Alle Maßnahmen haben eine Laufzeit von einem Jahr. Der Wettbewerb wird von Deutschlands Elite-Schmiede für IT-Ingenieure gemeinsam mit dem Wagniskapitalfonds HPV ausgerichtet. Am Hasso-Plattner-Institut rundet er das neu strukturierte Ausbildungsangebot im Bereich IT-Entrepreneurship ab.

Mit solchen zusätzlichen Anreizen will das Institut den Kreis junger Start-up-Unternehmen rund ums HPI nachhaltig ausweiten und das Land wirtschaftlich voranbringen. Seit der Aufnahme des Lehrbetriebs im Jahr 1999 haben HPI-Studierende bereits gut zehn Unternehmen gegründet und den Sprung in die Selbständigkeit gewagt. Die Kombination aus praxisnaher universitärer Ausbildung und eingebundener Entrepreneurship-Förderung am HPI ist einzigartig und lässt die jungen Talente in Potsdam doppelt profitieren.

 

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Fotos vom Businessplan-Wettbewerb